- Gebirge
Gebirge, Gebirgssystem, eine Gesamtheit zusammenhängender Unebenheiten der Erdoberfläche, die sich nach Umgrenzung und Höhenentwicklung von ihrer Umgebung deutlich abheben. Bilden die Erhebungen des G. eine lineare Wasserscheide, so nennt man sie Kamm (Rücken, Grat, Schneide, Egge); die Hohlformen nennt man Eintiefungen, Sättel, Scharten, Pässe, Täler. Der Kreuzungspunkt mehrerer Ketten heißt Gebirgsknoten. Nach den Höhenentwicklungen und der Lage der Schneegrenze unterscheidet man Mittel- und Hoch- oder Schnee-G. (Alpen-G.). Rand-G. sind G., welche den Rand eines Hochlandes bilden, Scheitel- oder Plateau-G. solche, welche einer Hochfläche aufgesetzt sind. Die G. sind ihrer Entstehung nach entweder vulkanische [Fig. 652 a], durch Eruption von Gesteinsmaterial, oder tektonische, durch Störung der ursprünglichen Lagerung der Gesteine der Erdoberfläche entstanden. Letztere zerfallen in die Ketten- oder Falten-G. [b], durch Horizontalschub in der Erde hervorgebracht, und die Horst- oder Massen-G. [c], entstanden durch Stehenbleiben einer Landscholle zwischen andern, welche an Spalten absinken. Eine Unterart der Horst-G. sind die Tafel-G. [d]. [S. auch Tafeln: Kartographie II, 1-7, Geologische Formationen und Beilage: ⇒ Berge.]
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.